Aktion Klimakampf geht in der revolutionären Bewegung auf – Auflösungserklärung mit Perspektive

Aktion Klimakampf geht in der revolutionären Bewegung auf – Auflösungserklärung mit Perspektive

Hiermit möchten wir unsere Auflösung verkünden.

Als wir uns gegründet haben, haben wir das mit dem Anspruch getan, eine revolutionäre Kraft in der Klimabewegung sein zu wollen. Aus der Erkenntnis, dass es keinen „grünen Kapitalismus“ geben kann, haben wir uns die Aufgabe gesetzt, unseren Teil dazu beizutragen, den Sturz dieses Systems voranzutreiben. Wir wollten eine Verbindung zwischen Klima- und Klassenkämpfen schlagen und die Bedeutung der sozialen Frage in die Klimabewegung tragen. Wir wollten in Theorie und Praxis deutlich machen, dass es einen Bruch mit dem herrschenden System braucht, um die Klimakrise zu überwinden. Wir wollten Ansätze für eine Klimapolitik entwickeln, die diesen Tatsachen gerecht wird.

Mit unseren zehn Thesen zum Klimakampf haben wir eine theoretische Grundlage für revolutionäre Klimapolitik in Deutschland und für unsere eigene Arbeit gelegt. Wir haben das Bündnis Smash IAA mitgegründet und durch unsere praktische Arbeit aufgezeigt, dass ein Bündnis zwischen Klima- und Arbeiter:innenbewegung nicht nur nötig, sondern auch möglich ist. Wir haben uns aktionistisch gegen die Grünen als Verkörperung der Greenwashing-Politik des deutschen Kapitals gestellt und theoretisch aufgearbeitet, warum die Grünen von jeder/jedem ernsthaften Klimaaktivist:in als Gegner verstanden werden muss. Wir haben uns an Aktionen gegen den Autobahnausbau für BMW, für einen kostenlosen Nahverkehr und gegen das fossile Kapital beteiligt. Und wir haben immer in all unseren Aktionen und Ansätzen versucht, die Eigentumsfrage als zentrale Frage hervorzuheben. Wir haben viele wichtige Erfahrungen gemacht, uns persönlich und als Gruppe weiterentwickelt und sehen unsere Arbeit und diese Zeit als sehr wertvoll an.

Wenn wir uns nun auflösen, bedeutet das nicht, dass wir den Kampf aufgegeben haben. In unserer praktischen Arbeit sind wir immer darauf gestoßen, wie eng die Klimakrise mit allen anderen Widersprüchen in unserer Gesellschaft verknüpft ist. Die Klimakrise ist ein Ergebnis der kapitalistischen Produktionsweise und um sie zu bekämpfen, brauchen wir eine gesamtgesellschaftliche Kraft, die sich nicht nur gegen das fossile Kapital, sondern auch gegen Faschismus, Rassismus, Imperialismus und Ausbeutung stellen kann und die die verschiedenen gesellschaftlichen Kämpfe zusammenführt. Als Klimagruppe und Klimabewegung allein werden wir dieses System nicht umwerfen können. Kämpfe um Klimagerechtigkeit sind ein wichtiger Teil jeder antikapitalistischen Bewegung und wir wollen und werden sie auch in Zukunft führen – aber in der aktuellen Situation halten wir den Aufbau einer gesamtgesellschaftlichen Bewegung für zu drängend, um uns allein auf dieses Feld beschränken zu wollen.

Wir schreiben diese Zeilen in der festen Überzeugung, dass die Überwindung des Kapitalismus möglich ist, wenn wir uns dafür organisieren, mehr werden und gesellschaftliche Gegenmacht aufbauen.

In diesem Sinne wollen wir weitermachen und weiterkämpfen. Und auch wenn wir uns jetzt auflösen, werden wir weiter aktiv sein – als nächstes bei den Protesten gegen die IAA, vom 5. – 10. September in München. Kommt alle!